Fachkräfte für ländliche Spitäler
In Sambia gibt es auf 10'000 Menschen lediglich einen ausgebildeten Arzt oder eine ausgebildete Ärztin. Und 90 Prozent dieser wenigen Ärztinnen und Ärzte arbeiten in den grossen Städten. Ein Grund dafür sind mangelnder Wohnraum und unattraktive Arbeits- und Ausbildungsbedingungen in ländlichen Regionen
Sambia in Zahlen
SolidarMed in Sambia
Als Antwort auf den akuten Mangel an Gesundheitspersonal in Sambia unterstützt SolidarMed das staatliche Programm zur Ausbildung von medizinischem Fachpersonal. Hierzu baut SolidarMed praktische Ausbildungszentren auf und investiert in die dezentrale Berufsbildung von Pflegefachpersonen. Dadurch steigert sich die Qualität als auch die Zahl der Ausbildungsplätze in ländlichen Gebieten. Mit dem Bau von Personalhäusern sorgt SolidarMed schliesslich dafür, dass Fachkräfte einen Anreiz haben, ausserhalb der Ballungszentren in ländlichen Regionen zu arbeiten.
Personalmangel im Gesundheitswesen
Der Ausbau von praktischen Ausbildungszentren ist eine vielversprechende Antwort auf den Fachkräftemangel im medizinischen Sektor. In praktischen Übungsräumen können angehende Hilfsärzte oder -ärztinnen, sogenannte Medical Licentiates sowie Pflegefachkräfte neben dem Unterricht an der Universität praktische Erfahrungen sammeln. Die duale Wissensvermittlung fördert den raschen Wissenserwerb und stellt sicher, dass die Studierenden schon früh mit klinischen Fällen konfrontiert werden.
Mehr Ausbildungsplätze und höhere Qualität dank Rotation
Mit der Einführung eines dezentralen Lehrgangs für Pflegefachkräfte leistet SolidarMed einen weiteren wichtigen Beitrag im Bereich der praktischen Ausbildung. 2012 führte SolidarMed erfolgreich ein innovatives Modell ein, das es erlaubt, sowohl die Qualität der Ausbildung zu verbessern als auch die Anzahl der Absolvent:innen zu steigern. Die Studierenden einer Pflegefachschule rotieren hierzu innerhalb ihrer Ausbildung in unterschiedlichen angegliederten Spitälern. Die Rotation vergrössert die Breite an Erfahrungen, da die klinischen Fälle aufgrund von geografischen Gegebenheiten stark variieren können (z.B. Malaria, Krokodilbisse, Verkehrsunfälle). Das Modell wird in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium sowie dem Pflege- und Hebammenrat landes¬weit ausgeweitet.
Attraktiver Wohnraum für medizinisches Personal
Die oben genannten Erfolge haben die Regierung ermutigt, mehr in die Ausbildung von Gesundheitspersonal zu investieren. Das bedingt aber auch, dass genügend attraktiver Wohnraum für das Personal und Studierende bereitsteht. Nur so können die Studienabgänger:innen in den ländlichen Gesundheitszentren gehalten werden. Um dies zu erreichen, baut SolidarMed Personalhäuser. Daraus entstand ein eigenständiges Sozialunternehmen, welches nun schrittweise in lokale Hände übertragen wird.